Tempo 30: Ein Gewinn für alle, kein Angriff auf Autofahrer
Mein Leserbrief zum idowa Artikel Auch Straubings Radfahrer sind in großer Sorge um ihre Sicherheit vom 12.09.2025
Tempo 30: Ein Gewinn für alle, kein Angriff auf AutofahrerDie Zahl getöteter Radfahrer steigt – und niemand sollte überrascht sein. In Straubing wird seit Jahren fürs Auto geplant, nicht für Menschen. Schon beim Ampelthema hieß es: „Jede Sekunde für Fußgänger ist eine verlorene Sekunde fürs Auto.“ Genau diese Denkweise bringt uns dahin, wo wir heute stehen: mehr Tote, mehr Verletzte, mehr Angst im Alltag.
Der ADFC fordert baulich getrennte Radwege. Richtig so! Wer Rad fährt, will nicht zwischen hupenden Autos und parkenden Blechkisten Slalom fahren. Getrennte, breite Wege sind das Minimum – in anderen Städten längst Standard, hier noch Zukunftsmusik.
Auch Tempo 30 ist kein Angriff auf Autofahrer, sondern ein Gewinn für alle. Weniger Tempo heißt mehr Sicherheit, weniger Lärm, weniger Stress. Aber dafür braucht es Mut – und den hat man in Straubing bisher selten gesehen, wenn es ums Auto ging.
Und solange der ÖPNV so erbärmlich ist, bleibt das Auto für viele die einzige Wahl. Straubing liegt bundesweit unter den Schlusslichtern. Wer hier ohne Auto mobil sein will, hat Pech gehabt. Weniger Busse und Züge heißt mehr Autos, mehr Gefahr, mehr Tote. So einfach ist die Rechnung.
Wenn wir wirklich weniger Kreuze am Straßenrand wollen, muss endlich Schluss sein mit der Auto-Vorrang-Politik. Straubing braucht Radwege, Tempo 30 und einen ÖPNV, der den Namen verdient. Alles andere ist ein Spiel mit Menschenleben.